Gedanken von Ingeborg Barth zum 25. Jahrestag des Vereinigungskanutages in Norden 1991

 

Ingeborg Barth

Der Jahresanfang ist die Zeit, das neue Jahr zu planen, aber auch die Zeit, einmal zurück zu schauen und sein Paddelleben Revue passieren zu lassen. Wie ewig ist es her, seit ich 1952 zum ersten Mal in einem Boot saß und im Kanusport der ehemaligen DDR groß geworden bin? In vielen Bereichen habe ich "staubgewischt" - als aktiver Sportler, als Wanderfahrer, als Kampfrichter, als Trainer und als BFA-Vorsitzende. Ich kannte mich aus in Sachen Kanu und ich wurde gekannt. Alles lief in geordneten, eingefahrenen Gleisen. Dann kam das Doppeljahr 1989/90. Plötzlich war fast alles anders. Ich fühlte mich ins kalte Wasser geworfen. 25 Jahre ist das nun schon her und meine Freunde und ich haben gelernt, unseren geliebten Sport im geeinten Deutschland zu organisieren und zu leben.

Dankbar habe ich damals viele gute Ratschläge von Funktionären aus den alten Bundesländern angenommen, aber auch festgestellt, dass wir vieles nicht 1:1 übernehmen konnten und eigene Wege gegangen werden mussten.

Im Vebandsausschuss des DKV, in dem ich als erste Frau in der Geschichte des DKV aufgenommmen wurde, wurde die Mitarbeit der Vertreter der neuen Bundesländer geachtet! Ich denke, dass das, was wir in den DKV einbringen konnten, diesen bereicherte. Wir waren nicht nur Nehmende.

Genutzt habe ich in all den Jahren, wie viele andere, dass uns nun eine riesige Auswahl an neuen Paddelrevieren zur Verfügung stand. Ich genieße nach wie vor die große Kameradschaft im Kanusport und finde, dass Gemeinschaftsfahrten unbedingt erhalten bleiben müssen. Meine besondere Achtung haben deshalb all diejenigen, die mit ihrem Engagement dazu beitragen. Dank an das Team um Harald Zeiler, das die Elbefahrt wieder belebt hat.

Ahoi Ingeborg