22. Internationale Elbefahrt 2016

Elbe-Tipps :: Hitzacker

Die Etappe von Dömitz nach Klein Kühren führt vorbei an der niedersächsischen Schifferstadt Hitzacker. Für einen kleinen Rundgang über die auf einer Insel liegenden Altstadt empfiehlt es sich, am Ort vorbei bis hinter die Fähranlegestelle zu paddeln. Dort ist die Mündung der Jeetzel in die Elbe. Am großen Sperrwerk, welches die Jeetzel im Hochwasserfall von der Elbe trennt, kann man ganz gut anlanden. Ein kurzer Fußweg führt direkt in die Altstadt. Liebevoll und mit viel Aufwand sind die alten Fachwerkhäuser schmuck hergerichtet. Um sie vor zukünftigen Überschwemmungen durch die Elbe zu schützen wurden in den letzten Jahren gewaltige Hochwasserschutzmauern um die Stadt errichtet. Von dort besteht ein weiter Blick in die Landschaft entlang des Flusses. Für die, die es nicht eilig haben, sei ein Aufstieg in den Weinberg der Stadt empfohlen, denn von dort aus ist der Blick in das Elbtal noch weit schöner. Wer nur eine Paddelpause einlegen will, der fahre mit dem Boot in die Jeetzel hinein. Nach ca. 200 Metern ist auf einem großen Floß ein schwimmendes Cafe eingerichtet.

  • 2016_Hitzacker_Blick_Vom_Weinberg
  • 2016_Hitzacker_Cafe
  • 2016_Hitzacker_Sperrwerk_Jeetzel

Die Internationale Elbefahrt - eine wunderbare Folge der deutschen Wiedervereinigung

1991 Vereinigungskanutag in Norden

Am 20. April 1991 fand in Norden der Kanutag statt, auf dem sich die deutschen Kanuten unter dem Dach des DKV vereinten.

Historischer Händedruck durch Dr. Ulrich Juschkus, DKSV und Heinz Kohring, DKV im September 1990

Ihre Gedanken anlässlich des 25. Jahrestages dieses Ereignisses haben zwei prominente Kanuten für die Homepage der Internationalen Elbefahrt aufgeschrieben.

Zum einen Ingeborg Barth, ein Thüringer Kanu-Urgestein, die vor der Vereinigung einen Bezirksfachausschuss leitete und später den LKV Thüringen.

Ihre Gedanken findet man unter diesem Link.

Der Zweite, der auf den Kanutag in Norden zurückblickte, ist Heinz Kohring. Von 1979 bis 1991 war er DKV-Vizepräsident für den Leistungssport und als Kampfrichter im Rennsport international und olympisch im Einsatz.

Seine Gedanken findet man unter diesem Link.

Die neue Situation nach dem Kanutag 1991 bot nicht nur Gelegenheit vorhandenes in einem größer gewordenen Land fortzusetzen, sondern gestattete es, gänzlich Neues zu erfinden oder Vorhandenes mit neuen Ideen weiter zu entwickeln. So geschehen mit der Elbefahrt, die seit 1991 die Internationale Elbefahrt ist.

Einen Rückblick auf die Geschichte der Elbefahrt von Uschi Zimmermann findet man unter diesem Link.

Nach der Eiszeit

 

Gedanken von Heinz Kohring zum 25. Jahrestag des Vereinigungskanutages in Norden 1991

 

Heinz KohringIch erlebte eine „Eiszeit“ bei Begegnungen mit offiziellen Vertretern und Athleten des DKSV der DDR. Kontaktaufnahme war den Athleten von den Offiziellen des DKSV nicht erlaubt. Die sehr erfolgreiche DKSV Mannschaft kam derzeit als einzige mit Kunststoffbooten an den Start. Die „Blaue Flotte“ wurde von  den Athleten fast gefürchtet. Argwohn bezüglich der Bootsformen und anderer baulichen Vorteile, die bei den amtlichen Vermessungen jedoch nicht nachgewiesen wurden, kam auf.  Beim Regattabetrieb wurden die Boote stets bewacht, niemand kam näher an sie heran. Das normale Startfieber der Athleten wuchs beim Anblick der blauen Boote verstärkt. Ich hatte den Eindruck, dass dieses Phänomen seitens der DKSV-ler manchmal bewusst angewendet wurde.

Nachdem im Herbst 1989 die politische Entwicklung in der DDR auf eine Statusänderung zusteuerte, trafen sich die Präsidiumsmitglieder der beiden deutschen Kanuverbände zu ersten Gesprächen. In mehreren Sitzungen wurden erforderliche Änderungen in der Verbandsstruktur des DKSV  erörtert.

Bei den Kanuweltmeisterschaften 1990 in Poznan wurden auf dem Regattagelände erstmalig die Boote von DKV und DKSV in einer gemeinsamen Bootshalle untergebracht. Die Athleten verstanden sich bestens. Für mich war es ein besonderes Erlebnis, dass DKV-Kanuten den DKSV-Damen beim  Einsetzen des Viererkajaks helfen konnten. Welch ein Wandel vollzog sich hier, wenn man in den Jahren davor eine „Eiszeit“ erleben musste!

Die Ausarbeitung und Unterzeichnung eines Vereinigungsvertrages am 23. September 1990 war die Basis für eine gelungene Zusammenführung der Verbände. Beim Deutschen-Kanutag am 2o. April 1991 in Norden/Niedersachsen erfolgte der Zusammenschluss mit dem inzwischen aufgelösten DKSV.

Mein Fazit: Der deutsche Kanusport hat durch den Zusammenschluss insgesamt profitiert. Im Leistungssport sind wir Weltspitze. Bei Olympischen Spielen waren die Kanuten mehrmals die erfolgreichste Sportdisziplin der deutschen Olympiamannschaft. In der Kanutouristik eröffneten sich für Ost und West neue, auch internationale Kanu-Wandergebiete.
Unsere DKV-Führungsmannschaft hat sowohl personell als auch fachlich, im sportlichen - wie auch im Verwaltungsbereich einen hohen Qualitätsstand erreicht.
Aus meinem damaligen Kameradenkreis entwickelten sich Freundschaften, die nun schon 25 Jahre Bestand haben.

 

Staubgewischt

 

 

Gedanken von Ingeborg Barth zum 25. Jahrestag des Vereinigungskanutages in Norden 1991

 

Ingeborg Barth

Der Jahresanfang ist die Zeit, das neue Jahr zu planen, aber auch die Zeit, einmal zurück zu schauen und sein Paddelleben Revue passieren zu lassen. Wie ewig ist es her, seit ich 1952 zum ersten Mal in einem Boot saß und im Kanusport der ehemaligen DDR groß geworden bin? In vielen Bereichen habe ich "staubgewischt" - als aktiver Sportler, als Wanderfahrer, als Kampfrichter, als Trainer und als BFA-Vorsitzende. Ich kannte mich aus in Sachen Kanu und ich wurde gekannt. Alles lief in geordneten, eingefahrenen Gleisen. Dann kam das Doppeljahr 1989/90. Plötzlich war fast alles anders. Ich fühlte mich ins kalte Wasser geworfen. 25 Jahre ist das nun schon her und meine Freunde und ich haben gelernt, unseren geliebten Sport im geeinten Deutschland zu organisieren und zu leben.

Dankbar habe ich damals viele gute Ratschläge von Funktionären aus den alten Bundesländern angenommen, aber auch festgestellt, dass wir vieles nicht 1:1 übernehmen konnten und eigene Wege gegangen werden mussten.

Im Vebandsausschuss des DKV, in dem ich als erste Frau in der Geschichte des DKV aufgenommmen wurde, wurde die Mitarbeit der Vertreter der neuen Bundesländer geachtet! Ich denke, dass das, was wir in den DKV einbringen konnten, diesen bereicherte. Wir waren nicht nur Nehmende.

Genutzt habe ich in all den Jahren, wie viele andere, dass uns nun eine riesige Auswahl an neuen Paddelrevieren zur Verfügung stand. Ich genieße nach wie vor die große Kameradschaft im Kanusport und finde, dass Gemeinschaftsfahrten unbedingt erhalten bleiben müssen. Meine besondere Achtung haben deshalb all diejenigen, die mit ihrem Engagement dazu beitragen. Dank an das Team um Harald Zeiler, das die Elbefahrt wieder belebt hat.

Ahoi Ingeborg

 

Wenn es draußen stürmt und schneit ...

 

... ist für Paddler Messezeit

 

So nutzte der Gesamtleiter der Internationalen Elbefahrt, Harald Zeiler, einen Besuch auf der Leipziger Messe "Beach & Boat" im Februar 2016 um mit Interessenten ins Gespräch zu kommen. Der Sächsische Kanuverband bot dafür mit seinem Messestand und seinem Fachbetreuer, Falk Bruder, einen würdigen Rahmen.

Beach & Boat 2016

Besonders freute sich Harld Zeiler über das Interesse der Leipziger Kanujugend, die er für 2017 zu einer vielleicht mehrtägigen Teilnahme an der längsten Wanderfahrt quer durch Deutschland einlud.